MX Schnappschuss

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MX-Schnappschuss[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit MX Schnappschuss (MX-Snapshot) lassen sich bootfähige ISOs vom aktuellen System anfertigen. Diese ISOs können dann beliebig weiterbenutzt werden, z.B. als Backup, für eine virtuelle Maschine oder um mit dem MX Live-USB Maker einen USB-Stick zu beschreiben, mit dessen Hilfe dann Kopien des Systems auf anderen Rechnern erzeugt werden können. Dazu bootet man mit dem erstellten USB-Stick auf dem anderen Rechner, loggt sich wie gewohnt ein und startet mit dem Kommando

sudo minstall

den Installationsprozess.

grafische Oberfläche für MX-Schnappschuss[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Screenshot von MX-Schnappschuss
Screenshot von MX-Schnappschuss

Nach dem Start fragt MX-Snapshot nach dem Root-Passwort und sammelt anschliessend Infos über das jeweilige System. Im ersten Fenster wird angezeigt, wieviel Platz für den Schnappschuss benötigt wird und ob dieser ausreicht, um die Schnappschuss-Datei im angegebenen Verzeichnis zu speichern.

Der Speicherort für den Schnappschuss ist per default /home/snapshot/, man kann aber ein anderes Verzeichnis wählen.

Auch der Name des Schnappschusses lässt sich ändern, aber der Defaultname, der sich aus "snapshot-" und dem angehängten Datum plus Uhrzeit zusammensetzt (z.B. snapshot-20200819_2042.iso für einen Schnappschuss vom 19.8.2020 um 20:42) ist eigentlich ganz praktisch.

Mit Klick auf "Weiter" gelangt man zum nächsten Fenster, in dem man dann bestimmte oder alle Verzeichnisse des eigenen Homeverzeichnis vom Schnappschuss ausschliessen kann. Mit dem Button "Ausschluss-Datei bearbeiten" lassen sich mit Mustern (reguläre Ausdrücke) solche auszuschliessenden Verzeichnisse oder Dateien noch feiner einstellen. Dafür öffnet sich ein Editor-Fenster mit einer langen Liste von Mustern, die man bearbeiten könnte. Zur Verdeutlichung soll dieser kleine Ausschnitt dienen:

media/*
mnt/*
sys/*
proc/*
run/*
boot/grub/!(themes|unicode.pf2)
etc/adjtime
etc/bcm-ckd
etc/blkid.tab.old

In der Regel sollte man aber den Warnhinweis am Anfang beachten, diese Datei nur dann zu bearbeiten, wenn man wirklich weiss, was man tut.

Da die zu erzeugende ISO-Datei komprimiert wird, kann man noch das zu benutzende Kompressionsschema festlegen, wobei folgende Verfahren zur Auswahl stehen:

  • lz4 (hohe Kompressions- und Dekompressionsgeschwindigkeit)
  • lzo (sehr hohe Geschwindigkeit beim Entpacken, dafür nicht ganz so hohe Kompressionsrate)
  • gzip (traditionelles schnelles Kompressionsprogramm, das aber unter Umständen grössere komprimierte Dateien erzeugt)
  • xz (verbreitetes Kompressionsverfahren mit hoher Kompressionsrate)

Eine Empfehlung für ein bestimmtes Verfahren lässt sich kaum aussprechen, da man mit keinem etwas falsch machen kann.

Zum Abschluss kann man noch auswählen, ob Benutzerkonten beibehalten werden sollen. Wenn das erzeugte ISO als persönliches Backup benutzt werden soll ist dies die richtige Wahl.

Möchte man aber das ISO dazu benutzen, um MX-Linux an andere Personen zu verteilen, empfiehlt es sich, den Menupunkt "Account zurücksetzen" auszuwählen.

Wurde alles ausgewählt wird es beim Klick auf "Nächste" ernst. Es erscheint ein abschliessendes Fenster mit der Mitteilung, dass jetzt alle Infos vorhanden sind und ob man tatsächlich loslegen will? Hier kann man nur noch auf "OK" drücken um zu starten oder eben mit "Cancel" nochmal zurückkehren, um eventuell doch noch Einstellungen zu ändern oder ganz abzubrechen. Bei "OK" beginnt die Erstellung der ISO-Datei mit Logmeldungen in einem Fenster. Je nach Leistung des Rechners kann dies schon einige Zeit dauern.

MX Snapshot von der Kommandozeile (CLI)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

wie viele Programme kann MX Snapshot auch von der Kommandozeile aus gestartet werden. Dies ermöglicht die Einbindung in eigene Skripte oder zur Verwendung als Cron-Job.

Der Aufruf erfolgt dabei folgendermassen

sudo mx-snapshot [Optionen]

gültige Optionen s. diese Tabelle:

Optionen von MX-Snapshot
Option Bedeutung
-h Hilfe-Anzeige
-v Anzeiger der Version von MX-Snapshot
-c MX-Snapshot mit der Kommandozeile (CLI) starten
-d PFAD PFAD zum Verzeichnis, in dem das erzeugte ISO abgelegt werden soll
-f DATEINAME DATEINAME für das erzeugte ISO
-k <VERSION> oder <PFAD> statt des Default-Kernels soll die angegebene Kernel-VERSION benutzt werden. Es kann auch der volle Pfad angegeben werden
-k /boot/vmlinuz-x.xx.x
-m erzeugt einen monatlichen Schnappschuss. Der ISO-Name wird dabei durch den Monatsnamen ergänzt. Bei dieser Option wird die Prüfung auf genügend Speicherplatz nicht durchgeführt und für Resetting accounts (keine Sicherung der Homeverzeichnisse) und Kompression werden Defaultwerte benutzt, so dass eventuelle Optionen -r und -z (s.u.) wirkungslos bleiben.
-n berechne keine Checksumme für das ISO-Abbild
-r Benutzerkonten werden nicht beibehalten (Resetting accounts). Nützlich wenn das ISO nicht als eigenes Backup gedacht ist, sondern weitergegeben werden soll
-s Berechne eine Checksumme für das entstehende ISO-Abbild. Nützlich, um die Unversehrtheit des ISO kontrollieren zu können
-x VERZEICHNIS Schliesst das angegebene (Haupt-)Verzeichnis vom Backup aus. Gültige Auswahlmöglichkeiten sind Desktop, Documents, Downloads, Music, Networks, Pictures, Videos

Bei mehreren auszuschlissenden Vezeichnissen muss die Option jedesmal wiederholt werden, z.B.

-x Desktop -x Videos
-z KOMPRESSION Angabe der gewünschten KOMPRESSION. mögliche Werte dafür sind lz4, lzo, gzip oder xz