Ukopp

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Hauptfenster von ukopp

ukopp[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

ukopp wird zum Kopieren oder Sichern von Festplattendateien auf eine Festplatte, einen USB-Stick oder eine SD-Karte, verwendet. Die Sicherung in ein beliebiges Festplattenverzeichnis ist ebenfalls möglich. Die Sicherung erfolgt über eine grafische Oberfläche. Diese macht es möglich, durch das ganze Dateisystem zu navigieren und so bequem die zu sichernden Vezeichnisse und Dateien aus- oder abzuwählen. Diese Auswahl kann in einer Auftragsdatei gespeichert werden (Job genannt), um wiederkehrende Backups zu automatisieren. Dadurch ist es möglich, verschiedene Backup-Jobs anzulegen, die dann je nach Bedarf gestartet werden. Es ist aber auch möglich diese Backup-Jobs über die Kommandozeile zu starten.

ukopp kopiert nur neue oder geänderte Dateien seit der letzten Sicherung (Inkrementelles Backup) und ist daher recht schnell. Dadurch wird ein Backup des Homeverzeichnises, in dem sich in der Regel täglich nur einige Dateien ändern, sehr schnell durchgeführt. Neue Dateien, die innerhalb der eingeschlossenen Verzeichnisse erscheinen, werden automatisch gesichert. Das Verändern von Backup-Jobs ist also nur notwendig, wenn Dateien vom Backup ausgeschlossen werden sollen. Optional können frühere Versionen der Sicherungsdateien beibehalten werden, anstatt sie mit neueren Versionen zu überschreiben. Die Aufbewahrungszeit und / oder die Anzahl der aufzubewahrenden Versionen kann festgelegt werden. Diese Backup-Versionen können frei zur Wiederherstellung ausgewählt werden, so dass es auch bei einem täglichen Backup leicht möglich ist, Dateien mit dem Stand von vor einer Woche wiederherzustellen. Eigentümer, Berechtigungen und Änderungszeitpunkt werden ebenfalls wiederhergestellt, selbst wenn das Zielgerät ein Microsoft-FAT-Dateisystem verwendet. Die Wiederherstellung von gesicherten Dateien kann in ihren ursprünglichen Verzeichnissen oder an einem anderen Ort erfolgen. Durch die grafische Oberfläche ist die Wiederherstellung von ausgewählten Dateien/Verzeichnissen durch "Ziehen und Ablegen“ (drag and drop) mit der Maus möglich.

Ukopp verfügt über eine Synchronisierungsfunktion, die eine einfache Methode darstellt, um Dateien auf zwei Computern mit Hilfe eines USB-Sticks oder eines anderen tragbaren Speichers synchron zu halten. ukopp kopiert die neueste Version einer Datei von einem Gerät auf das andere.

Backups können auf drei Arten verifiziert werden: vollständig, inkrementell und vergleichend. Bei einer vollständigen Überprüfung werden alle Sicherungsdateien gelesen und alle Dateien mit Lesefehlern gemeldet. Bei einer inkrementellen Überprüfung werden nur die Dateien gelesen, die von einem vorangegangenen Sicherungsauftrag neu geschrieben wurden. Dies ist sehr schnell und bietet ein hohes Maß an Sicherheit. Eine Vergleichsprüfung liest alle Sicherungsdateien und vergleicht sie mit den entsprechenden Dateien auf der Festplatte. Dies ist normalerweise nicht notwendig, bietet aber eine effektive Überprüfung, ob die gesamte Hard- und Software korrekt arbeitet.

Die Überprüfung ist wahlweise für alle Dateien in einem Sicherungsauftrag oder nur für die Dateien in einem Sicherungsverzeichnis möglich. Es kann mit Platzhaltern nach Dateinamen gesucht werden. Weiterhin kann man Berichte über dieS Unterschiede zwischen Sicherungsdateien und den entsprechenden Festplattendateien erstellen, welche Dateien, die seit der Sicherung erstellt, gelöscht oder geändert wurden. Diese Berichte sind in drei Detailebenen verfügbar: eine Liste aller geänderten Dateien, die Gesamtzahl der Dateien und Bytes pro Verzeichnis und die Gesamtsummen.

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fenster "edit job"

Um einen Backup-Job (später hier nur noch "Job") anzulegen führ man folgende Schritte durch, wobei manche natürlich übersprungen werden können, wenn z.B. schon ein Zielmedium für das Backup ausgewählt oder gemountet wurde. Die einzelnen Aktionen werden in der Regel im GUI bestätigt oder kommentiert, z.B. bei der Auswahl des Zielmediums:

command: target
target is valid and not mounted
new target: /dev/sdb2 /media/root/lback
  • wenn nötig, Ziellaufwerk anschliessen
  • ukopp aufrufen
ukopp
  • Button "target" -> aus der sich öffnenden Liste das Ziellaufwerk auswählen
  • mit Button "root"-Rechte bekommen (sudo)
  • Button "mount" -> Ziellaufwerk mounten
  • Button "edit Job"-> es öffnet sich ein weiteres Fenster, in dem wie in einem kleinen Texteditor die ein- und auszuschliessenden Verzeichnisse eingetragen werden.
    • Textzeilen können einzeln von Hand oder komplett (Button "clear") gelöscht werden
    • möchte man das Backup in einem Unterverzeichnis des Ziellaufwerkes speichern, muss man oben den Button "choose target" anklicken und in einem sich öffnenden Textfeld den Namen des Unterverzeichnisses eintragen (wenn es noch nicht vorhanden ist, wird es beim Klick auf OK angelegt), z.B.
/media/root/lback/foo
Unterfenster "browse"
  • Button "browse" öffnet einen Dateimanager, in dem auf die übliche Weise Verzeichnisse und Dateien ausgewählt werden und anschliessend mit Klick auf "include" für das Backup vorgesehen, bzw. mit "exclude" ausgeschlossen werden können. Da "exclude" sich immer nur auf vorhergehende "include" beziehen, ist es sinnvoll, zuerst alle "include" und danach "exclude" zu definieren.

mit dem Feld "Retain old files" kann eingestellt werden, wieviel Tage die ausgewählten alten Dateien/Verzeichnisse aufgehoben werden sollen, bis sie von neueren überschrieben werden und mit "Versions" in ähnlicher Weise, wieviel Versionen davon maximal behalten werden. Diese Versionen werden durch eine fortlaufende Nummerierung gekennzeichnet. Existiert z.B. ein Backup der Datei foo.bar, so wird diese beim nächsten Backup nach "foo.bar (1)" umbenannt, bevor die neueste Version als foo.bar ins Backup-Verzeichnis kopiert wird. Bei einem erneuten Backup wird aus "foo.bar (1)" "foo.bar (2)", foo.bar zu "foo.bar (1)" usw. Dies geschieht solange, bis entweder die Anzahl der festgelegten Versionen oder die Aufbewahrungszeit überschritten ist. Sind sowohl Aufbewahrungszeit als auch die Anzahl der Versionen festgelegt, so hat die Anzahl der Versionen den Vorrang. Wenn man z.B. für die Datei foo.bar 10 Tage Aufbewahrungszeit und maximal drei Vesionen festgelegt hat, so werden nur soviel Dateien gelöscht, dass immer noch drei Versionen vorhanden sind. Die Aufbewahrungszeit und die Anzahl der Versionen ist auf maximal 9999 begrenzt, was aber in der Praxis wohl kaum von Bedeutung sein dürfte.

Anschliessend sollte man noch die Methode auswählen, mit der die Korrektheit des Backups überprüft werden soll (verify method). In der Regel ist "incremental" ein guter Kompromiss zwischen Schnelligkeit und Sicherheit. Wer ganz sicher gehen will kann auch "full" wählen, dabei werden jedesmall alle Sicherungsdateien gelesen und alle Dateien mit Lesefehlern gemeldet, was naturgemäß länger dauert.

Ist alles zur Zufriedenheit erledigt, genügt ein Klick auf "done"

  • mit dem Menupunkt "File" -> "save job" bzw. "save job as" wird der Job abgespeichert, bei "save job as" kann der Ort und Name des Jobs gewählt werden. Das Defaultverzeichnis für die Speicherung ist dabei ~/.ukopp/, der Defaultname ukopp.job
  • bei Bedarf kann die gespeicherte Jobdatei noch mit einem normalen Editor betrachtet oder nachbearbeitet werden.
  • möchte man den Job gleich starten, so geschieht dies durch einen Klick auf den Button "run job". Während des Backups sieht man im Fenster welche Dateien gerade gesichert werden.
  • durch Auswahl des Menupunktes "Report" -> "get disk files" kann man sich vorher einen Überblick über die zu sichernden Dateien samt des benötigten Speicherplatzes verschaffen.
  • mit dem Button "pause" lässt sich notfalls der laufende Backup-Prozess anhalten und mit dem Button "resume" wieder starten. Der Button "kill job" macht genau das, was er besagt, er bricht den Backup-Prozess ab.

Ist der Backup beendet erscheint noch eine Zusammenfassung, wieviele Dateien gesichert wurden mit wieviel Speicherplatz, Anzahl eventuell aufgetretener Fehler, Übertragungsgeschwindigkeit und -zeit u.ä.

Synchronisation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dies ist eine bidirektionale Kopie. Dateien, die nur auf einer Seite vorhanden sind (Festplatte oder Sicherungsort), werden auf die andere Seite kopiert. Dateien, die auf beiden Seiten vorhanden sind, bekommen die neueste Version auf die andere Seite kopiert. "Neueste" bezieht sich auf den Zeitpunkt der letzten Dateiaktualisierung.

Angenommen, man verwendet normalerweise den Computer A, muss aber auf Reisen den Computer B verwenden. Um die Dateien der Computer synchron zu halten kann man ein tragbares Speichergerät (SD-Karte, USB-Stick) verwenden, .

  1. A und B müssen identische Jobdateien haben, die denselben Satz von Sicherungsdateien benennen.
  2. Erstsynchronisation: Sicherung von A, Verschieben des Speichergeräts nach B, Wiederherstellung nach B.
  3. Arbeiten mit B: es werden einiger Dateien erstellt und geändert
  4. Auf B den Menupunkt "Backup" -> "synchronize" (Synchronisieren)" ausführen. Dann das das Speichergerät nach A verschieben und auf A ebenso "Synchronisieren" ausführen.
  5. Die auf B vorgenommenen Änderungen werden nun auf A übertragen.
  6. A und B können parallel aktualisiert werden, solange man zwischen den Synchronisationen an verschiedenen Dateien arbeiten. Zuerst A Synchronisieren, dann B, dann A. Jetzt haben beide den gleichen Satz von Dateien, und zwar die neuesten, die entweder auf A oder B vorhanden sind.